Tattoonadeln

Tattoonadeln bei Tattoo-Equipment.EU

Tätowiernadeln haben auch in den europäischen Ländern eine bereits recht lange Tradition. In dem folgenden kurzen Artikel zum Thema soll ein informierender Überblick über die Geschichte der Tatttonadeln geboten werden. Des weiteren werden in einer übersichtlichen Darstellung einige spezielle Nadelkombinationen (zusammengelötete Einzelnadeln) wie die Rundnadel (Round-Shader),die Linernadel (Round-Liner), die Flachnadel (Flat), die Magnumnadel (Magnum) und die Soft-Edge-Magnum vorgestellt, beschrieben und grundlegende Informationen zu ihrer Herstellungsart, ihren Vorteilen und ihrer üblichen Verwendungsweise präsentiert.

 

Eine kurze Geschichte der Tätowiernadel

In den Anfängen der europäischen Tätowierkunst wurden Tattoos noch mit einfachen Nähnadeln angefertigt. Erst nach und nach entwickelte sich die Tätowiertechnik weiter bis zu ihrem heutigen Standard. Zunächst wurden diese ersten Nadeln von "Insektennadeln" abgelöst. Darunter versteht man spezielle lange und gerade Nadeln, die sich besonders für das Tätowieren geeignet haben sollen. Schließlich, mit der vollendeten Etablierung der Tätowierkunst im 20. Jahrhundert sowie dem stetigen Anstieg an Künstlern in den europäischen Ländern und der größeren Nachfrage nach speziell gefertigten und hochwertigeren Nadeln wurden die ersten "kopflosen Nadeln" fabriziert. Zunächst stellten viele Tätowierer ihr Werkzeug selbst her und löteten die lose erhältlichen Tattoonadeln in ihren Studios in Eigenarbeit zusammen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gehört der Verkauf loser Nadeln der Vergangenheit an und diese sind fast ausschließlich in komplett gelöteter und bereits sterilisierter Form erhältlich. Mit der Anzahl der Tätowierer und der Tattoostudios in den letzten Jahren stieg auch die Qualität der Nadeln vehement an und sie wurden feiner und präziser in der Materialverarbeitung sowie in ihrer Endausfertigung. Mittlerweile gibt es fast nur noch Nadeln der höchsten Qualitätsstufe, die überwiegend in den asiatischen Ländern, größtenteils in China, produziert werden. Nur ein geringer Anteil der Tattoonadeln (in etwa 7 %) werden tatsächlich noch nach der alten Methode, nämlich mittels speziell für die Nadelproduktion gedachten Präzisionsmaschinen aus den ersten Tagen der Tätowierkunst, in Europa fabriziert. Manche dieser traditionell hergestellten Nadeln, wie in etwa die deutsche "scarabeus Nadel", werden nicht in Europa gefertigt sondern in Asien gelötet und sterilisiert und gelangen dann als hochwertige Produkte zurück auf den europäischen Markt. Ehemals waren Tätowiernadeln noch aus Karbonstahl, der jedoch zu leicht rostete, und aufgrund dieser Eigenschaft nicht so langlebig war. Heute sind die Tattoo Nadeln deshalb fast zur Gänze aus rostfreiem Edelstahl. Nur sehr vereinzelt finden sich noch Karbonstahlnadeln auf dem Markt.

 

Tattoonadeln Unterschiede

Hier sollen nun in Kürze die gängigsten Nadelkombinationen vorgestellt werden.

Die Linernadel

Linernadeln, im Speziellen auch als Round-Liner bezeichnet, sind im eigentlichen Sinne Rundnadeln, die durch ihre besondere Lötform, sie werden am vorderen Ende zusammengedrückt und 3 - 5 mm darunter gelötet, vorne spitz zulaufen. Dank dieser Spitze ermöglicht die Linernadel, senkrecht zur Haut geführt, das Zeichnen von Umrisslinien (Blutlinien) und schafft so in erster Linie eine Möglichkeit, das Bild einzufassen. Des weiteren dienen die Umrisse als Orientierungshilfe für den Tätowierer. Die von der Lötstelle weg sehr kurze Spitze der Round-Liner erlaubt nur das Arbeiten mit sehr flüssiger Farbe, weshalb sie nicht zum Ausfüllen von Flächen geeignet sind. Linernadeln sind in verschiedenen Stärkegraden erhältlich. Am Häufigsten werden die Stärken 0,25 mm, 0,30 mm und 0,35 mm verwendet, die als Standard gelten. Zumeist sind 3 bis 20 Stück Einzelnadeln enthalten.

Die Rundnadel

Rundnadeln, sogenannte Round-Shader, haben eine 10 – 14 mm lange Nadelspitze (vom Lötpunkt weg), die durch ihren eingearbeiteten Schlitz relativ viel und vor allem auch relativ dickflüssige (stark pigmentierte) Farbe aufnehmen kann. Dank dieser Eigenschaft können Rundnadeln fast alle Farben verarbeiten und sind bestens zum Schattieren und Füllen von größeren Flächen geeignet. Round-Shader beinhalten 3 – 20 Stück und sind in so gut wie allen Stärken erhältlich. Auch sie werden senkrecht zu der zu tätowierenden Stelle geführt.

Flachnadeln

Flats, häufig auch Flachnadeln genannt, sind speziell für das Füllen kleinerer Flächen geeignet, welches eine höhere Präzision erfordert, da mit ihnen sehr genau gearbeitet werden kann. Die einzelnen Nadeln werden, zu 4 bis 15 Stück, parallel zueinander in einer Reihe aufgelegt und bis auf 8 – 14 mm ab der Spitze gelötet. Flachnadeln eignen sich hervorragend für die Verwendung sämtlicher Farben aus dem Sortiment und sind in allen Stärken erhältlich und üblich.

Magnumnadeln

Auch die Magnumnadeln (oder nur Magnum), die häufig ebenso als “gespreizte Flachnadeln” bezeichnet werden, sind vor allem zum Schattieren und Füllen gedacht. Diese Nadeln liegen zu 5 – 25 Stück (in Normalausführung) bzw. zu 39 - 45 Stück (in etwas größerer Variation) in zwei Reihen übereinander, wobei die obere Reihe eine gerade und die untere Reihe eine ungerade Anzahl an Nadeln beinhaltet. Sie werden 10 – 12 mm unter der Spitze gelötet. Im Gegensatz zu den beiden oben erwähnten Nadeln wird die Magnumnadel beim Tätowiervorgang leicht zur Haut hin angeschrägt. Sie eignet sich deshalb insbesondere zum Arbeiten mit nur leicht pigmentierten und nicht zu dickflüssigen Farben, die sich durch die schräge Führung sehr gut in der bearbeiteten Haut verteilen. Auch Magnums sind in allen zur Verfügung stehenden Stärken zu erwerben. Magnumnadeln gibt es auch in einer leicht abweichenden Variante, nämlich als sogenannte Soft-Edge-Magnum, die durch ihre nicht parallel zueinander liegenden Nadeln eine leicht abgerundete Spitze kreieren. Auf diese Weise können, vor allem beim Schattieren und Ausfüllen von Flächen, zu harte Kanten im Bild vermieden werden. Auch die tätowierte Haut wird durch diese sanfter agierenden Nadeln weniger beansprucht und geschont, da sie weniger tief eindringen. Dies hat vor allem den Vorteil, dass so ein ebenmäßigeres, glatteres und feineres Bild entstehen kann. Ähnlich wie die gewöhnlichen Magnumnadeln ermöglichen auch die Soft-Edge-Magnum eine bessere Verteilung der Pigmente in der Haut durch das leicht schräge Ansetzen des Geräts beim Tätowieren. Im Gegensatz zu ersteren bieten sie allerdings die zusätzliche Möglichkeit, neben sehr flüssigen Farben auch stärker pigmentierte, pastöse Farben verarbeiten zu können.